Der Blog von Dirk und Eileen auf Reisen.

Sonntag, 26. August 2012

Goin' home

25.08.12 Sa. 
Wir packen unsere Sachen zusammen, erneuern die Wasservorräte und checken aus. Während wir nebenan im Waschsalon Wäsche waschen, spricht uns Felix an, ein Deutscher ursprünglich aus Ulm, der seit 98 in den USA lebt und mit seiner Frau hier am Lake einen kleinen coolen Laden hat (Gaialicious). Als großer Fan des "Burning Man" (war schon 10mal da) und dessen Idee schenkt er uns eine Skibrille. In der Zwischenzeit ist unsere Wäsche fertig und wir machen uns auf den Weg zurück nach Carson City. Beim Walmart wird groß eingekauft, bei Mc Do nochmal anständig gegessen und im Starbucks das Internet genutzt.
Nach Einbruch der Dunkelheit zurück auf dem Walmartparkplatz müssen wir feststellen, dass hier Geistereinkaufswägen unterwegs sind. Der Wind geht so stark, dass sich die Einkaufswägen von alleine in Bewegung setzen. 
Wetter: sehr heiß, windig, abends stürmisch, nur Sonne. ca.60km

Sodele, jetzt ist erst mal wieder Funkstille. Ab morgen lassen wir uns wieder mal irgendwo nieder, diesmal in Black Rock City. Black Rock City ist eine Stadt in der Wüste Nevadas, die jedes Jahr Ende August für ca. eine Woche neu aufgebaut wird
und Austragungsort des "Burning Man Festivals" ist. Da gehen wir hin. Kein Telefon, kein Internet, darum hört Ihr frühestens ab 03.09.12 wieder etwas von uns. (www.burningman.com)
viele Grüße d-leen

Samstag, 25. August 2012

Lake Tahoe

24.08.12 Fr. 
Gut geschlafen, Frühstück vor dem Van. Auch heute lassen wir es ruhig angehen. Zuerst vertreiben etwas Zeit auf dem Campingplatz. Später in der Mittagshitze finden wir Abkühlung im angenehm temperierten Lake Tahoe. 
Im Winter ist hier die Skisaison ganz groß, aber auch der Sommer bietet jede Menge Freizeitaktivitäten: Mississippidampfer, Schnellboot, Parasailing, Jetski, man kann man Wandern, Fahrräder ausleihen, Golfspielen, um nur einiges zu nennen. Der Lake Taho ist touristisch erschlossen, überfüllt kam es uns nicht vor (vieleicht auch nur nach Yosemite Valley). Noch ne kleine Fahrradtour durch den für Fahrräder ungeeigneten Ort, da überall wo eigentlich Fahrradwege sein sollten, derzeit Baustelle ist. Abends ist am Strand dann trommeln-für-jederman, wir gehen hin, hören aber nur zu, macht auch Laune ;o) Wetter: nur Sonne, Temperaturmässig angenehm

Time to relax!

23.08.12 Do. 
Wir frühstücken und tanken in Carson City, dann machen wir uns auf über den Berg zum Lake Tahoe (diesmal kein Problem für den Blue Van). Der erste Campingplatz hat keine Duschen, der zweite schon, also buchen wir hier zwei Tage. Im Schatten der Pinien vertrödeln wir den Tag, machen dies und das, abends wird gegrillt, keine besonderen Vorkommnisse. 
Wetter: sehr warm aber gut erträglich, nur Sonne. ca.50km

Freitag, 24. August 2012

Sierra Nevada

22.08.12 Mi. 
Der Wecker klingelt um 6.00 Uhr. Wir fahren erstmal ein Stück, bevor wir für's Frühstück anhalten. Nachdem wir noch etwas gewandert sind, verlassen wir den Park über den Toiga Pass (3031m), nicht ohne immer wieder mal anzuhalten, um dem Blue Van eine Verschnaufpause zu gönnen. An der Touristinfo bei Lee Vining am Mono Lake machen wir Mittag. Hier biegen wir von der 120 auf die 395 und fahren Richtung Norden. Bei der vorherrschenden Hitze hier in der Sierra Nevada kann man sich kaum vorstellen, dass hier im Winter so viel Schnee liegen soll, dass es sich gar nicht erst lohnt, die Schneepfosten abzumontieren. Beim Topaz Lake verlassen wir Kalifornien und kommen nach Nevada. In Carson City (55000 Einwohner, Hauptstadt Nevadas), fahren wir ein bisschen durch die Strassen, hier hat es den Anschein jeder Einwohner hat sein eigenes Casino. Wir steuern den Walmart an, einerseits zum einkaufen, andererseits ist hier auch unser Nachtlager. 
Wetter: im Yosemite ok, in der Sierra Nevada kochend heiss trotz Wind. nur Sonne. ca.260km

Yosemite National Park

21.08.12 Di. 
Wir erreichen auf der 120 den Yosemite National Park in den Rocky Mountains. Wir fahren direkt durch ins Yosemite Valley, stellen unseren Van auf einem der großen Parplätze ab und nutzen den ganzen Tag den Busservice hier im Park. Trotz der Hitze wird heute viel gewandert. Der Weg hoch zum Vernal Fall gleicht einer Autobahn, der Mirror Lake ist ausgetrocknet und auch die Hauptattraktion des Valley, die Yosemite Falls, führen fast kein Wasser. 
Am späten Nachmittag verlassen wir das von Menschenmassen überlaufene Tal und fahren mit dem Van zum Tuolumne Grove. Hier stehen Sequoias, Riesenbäume, und auch die Überreste eines, der es nicht überlebt hat, da man ein Loch hineingesägt hat um hindurch fahren zu können. 
Weiter auf der 120 klappern wir einen Campingplatz nach dem anderen ab (leider sind die Plätze nicht reservierbar), aber alle sind belegt. Weil wir keine Lust haben, noch ewig zu fahren und weil das ständige bergauf der Temperatur des Van auch nicht gut tut, stellen wir uns einfach vor einen Campingplatz und beschliessen, am nächsten Morgen einfach rechtzeitig zu verschwinden. Wetter: heiss, nur Sonne. ca.115km

Donnerstag, 23. August 2012

Kochend heiss!

20.08.12 Mo. 
Um 7.30Uhr klingelt der Wecker. Wir packen unsere Sachen zusammen, frühstücken, verschenken unser Muni-Ticket (für den öffentlichen Nahverkehr in SF) an ein Pärchen "Just Married", denn heute verlassen wir den Großraum San Francisco. In Berkeley organisieren wir eine Telefonkarte und bei Lucky wird der Lebensmittelvorrat aufgefrischt. Es geht die 13 entlang, noch durch Wohngebiet und hügelige Landschaft. Ab Livermore auf der 580 wird es heiß, aber so richtig! Nur noch gelbes, trockenes Gras säumt unseren Weg. Wir biegen ab auf die 132, welche größtenteils durch das California Central Valley verläuft und deshalb auch keine Kurven braucht. Rechts und links der Strasse werden Früchte und Nüsse angebaut. Später wird es wieder hügeliger und somit auch wieder kurviger, das Gras wird wieder gelber, vereinzelt sieht man ein paar Büsche. 
Aus der 132 wird die 132J, aus Büschen werden Bäume und aus Hügeln werden Berge, was dem Blue Van bei diesen Temperaturen gar nicht gut tut und er läuft heiß. Nachdem der Motor wieder kühler ist, geht es weiter auf die 120 und wir finden unser Nachtlager auf dem Stanislaus National Forest Campground. Vor dem Van machen wir es uns gemütlich und da es hier sehr früh dunkel wird, experimentieren wir ein bisschen mit der Kamera und versuchen, den wunderschönen Sternenhimmel einzufangen (mit mäßigem Erfolg). Wetter: an der Küste ok, ab Livermore ultraheiss, aber so richtig! nur Sonne. ca.280km

Mittwoch, 22. August 2012

San Francisco

Die letzten 3 Tage haben wir in San Francisco verbracht, um unsere kulturellen Hippie-Wurzeln zu erkunden. Zunächst mal: San Francisco ist riesig. Und obwohl hier viele Leute in bunten und/oder abgetragenen Klamotten mit Alkohol- oder Grasgeruch umher laufen, bezweifeln wir ein bisschen die Hippie-Mentalität. Alles ist laut, voll und vor allem voller Geschäftssinn. Das Geld rinnt nur so durch die Finger, hier ein Markt, dort Eintritt, hier eine Spende für die Suppenküche...Selbst die ehemalige Hippie-Hochburg in Haight-Ashbury ist dem Konsum verfallen und verkauft munter bunte Batik-Shirts, coole Musik und sonst allerlei (pseudo-)alternative Artikel. Naja, ist ja auch nicht mehr 1967 und was wissen wir Pampersrocker schon darüber?
Abgesehen vom kalten Wind, der die Temperatur auch mal unter den Wohlfühlbereich gedrückt hat und den vielen, vielen, vielen, vielen Touristen (zu denen auch wir gehörten!), hat uns Frisco dennoch beeindruckt. Diese Stadt hat Flair! Die steilen Hügel, authentische Cable Cars, der Pazifik, Seelöwen, die zum Sonnen auch mal auf eine der vielen Yachten klettern sowie die unzähligen Lebenskünstler, die San Francisco nicht abgeschrieben haben, machen die Stadt zu einem unvergleichlichen, turbulenten und vielfältigen Ort.
Mit unseren City Passes hatten wir zudem die Möglichkeit, die ein oder andere Sehenswürdigkeit von innen zu bestaunen, darunter das San Francisco Museum of Modern Art (wer's mag...) und das San Francisco Science Center (mit echtem Rainforest im Gebäude). Eine Bootsrundfahrt hat uns außerdem einmal zur Golden Gate Bridge und um das Alcatraz herum geschippert. Alcatraz-Ausflüge selbst sind eine Woche im
voraus ausgebucht. Grundsätzlich kommt man mit Spontaneität nicht sehr weit, zumindest, was die Attraktionen betrifft. Tipp daher: Hotel früh buchen, sonst landet man wie wir in Richmond. 
Fazit: Coole Stadt, unbedingt sehenswert, eine Woche einplanen, Windjacke nicht vergessen und rechtzeitig buchen (oder nicht im Sommer kommen...)
Wetter: windig, sonnig, morgens neblig. ca.16km

Esel zum Frühstück

16.08.12 Do. 
Die Nacht war ruhig, wir frühstücken mit Blick auf den Pazifik, im Hintergrund hört man immer wieder mal einen Esel :o). Weiter geht es auf der 1 an der Küste entlang. Bei einem unserer vielen Stops entdeckt Eileen etwas im Wasser, wir warten ein paar Minuten und da taucht er auf, ein Wal. Er kreist hier vor der Küste und grast mal mehr mal weniger nah, den Meeresgrund ab. Wir schauen ihm eine Weile zu und packen sogar unsere Stühle aus. Um dem Tier noch näher zu sein, steigen wir den Abhang hinunter, so einfach kann Whale watching sein. Das war kurz vor Jenner, kurz nach Jenner sehen wir Robben am Strand liegen, die sich sonnen. Von der 1 geht es wieder zurück auf die 101, um nach wenigen Meilen über die Golden Gate Bridge nach San Francisco einzufahren. Wir steuern die Lombart Street (eine der Schlangenlinien Straßen) an, müssen aber feststellen, dass das befahren mit unserm Van verboten ist. Durch den Feierabendverkehr quälen wir uns durch bis zur Bay Bridge, die uns rüber nach Oakland bringt. Von hier ist es ein Katzensprung nach Richmond, wo ein Motel auf uns wartet. Wetter: gut, Sonne, ab und zu Nebel, windmäßig ok. ca.265km

Sonntag, 19. August 2012

Straße der Giganten

15.08.12 Mi. 
Wir fahren gleich los, wenige Kilometer auf der 101, bevor wir auf die Avenue of the Giants einbiegen. Diese Strasse ist ein ehemaliger Postkutschenweg, 50km lang, parallel zur 101, mit unzähligen Wandermöglichkeiten (von denen wir die eine oder andere nutzen) durch verschiedene State Parks. An der ersten ersten Touristinfo machen wir Frühstück. 
Etwas weiter bei Leggett baden wir im Fluss, um uns eine Abkühlung zu verschaffen. Hier biegt der High Way 1 ab, erst eine Bergstrasse, dann an der Küste entlang. Unser Nachtlager ist an einem Aussichtspunkt zwischen Elk und Manchester, wir schlafen ein mit Blick auf den Pazifik. Wetter: morgens neblig und frisch, ab Mittags Sonne und heiss, über den Bergen an der Küste warm und Sonne. ca.280km

Samstag, 18. August 2012

Wir sind keine Hippies!

14.08.12 Di. 
Gut und lange geschlafen. Frühstück im Van, die Bank mit Tisch steht dummerweise in  Windrichtung der Ablüftung der Toilette (die zwar sauber ist und selbst nicht riecht).
Wieder zurück zum 101 und weiter Richtung Süden. Bei Klamath fahren wir mit unserem Van durch einen Redwood Tree (Baum). Ist eigentlich schade, ein so großes Loch in einen Baum zu schneiden, aber laut Prospekt ist den Leuten jetzt klar, was für einen Schaden sie damit anrichten und sie würden es nicht wieder tun. Hm. Parallel zum 101 verläuft der Newton B. Drury Pkwy, hier gibt es den Big Tree zu bestaunen und wir machen mehrere kleine Spaziergänge. Etwas weiter treffen wir auf eine Herde Rehe und Hirsche (auf Strassenschildern wird hier überproportional vor der Gefahr von Wild auf der Strasse gewarnt), die von Touristen mit Fotoapperaten belagert werden. Wir gesellen uns natürlich dazu und schauen den Tieren kurz beim Grasen zu.
In Arcata soll es eine große Hippie Gemeinde geben, wir sehen keinen einzigen. Wir biegen auf die 255 ab. In Eureka kaufen wir im Grocery Outlet, der hält was der Name verspricht, Lebensmittel. Eureka macht einen runtergekommenen Eindruck und fast etwas Angst, also schell weg. Weiter auf 101 bis Fortuna, hier suchen wir unser Nachtlager. Kurz bevor wir uns schlafen legen, werden wir von einem Sheriff aufgesucht, den wir mit den Worten "We're no Hippies!" begrüßen. Die Begegnung verlief denn auch freundlich und wir werden lediglich gebeten, auf den Parkplatz eines Casinos umzuparken. Den ganzen Tag über halten wir immer wieder mal an, um am Strand spazieren zu laufen und die Füsse ins eisige Wasser zu stellen, einmal bis zum Schritt, (der Welle sei dank). Wetter: heiss, abends kühl, nur Sonne. ca.245km

Mittwoch, 15. August 2012

Jahrhunderte alte Bäume

13.08.12 Mo. 
Gut geschlafen. Der Wecker klingelt um 7.30 Uhr, um 8.00 Uhr sind wir bei Andy. Er hat leckere Pancakes gemacht, dazu gibt es frische Erdberren, Brombeeren und Ahornsirup. Wir sitzen eine Weile zusammen und reden, bekommen Tips. Auf dem 101 gehts weiter Richtung Süden. In Gold Beach sind die Hydranten aus purem Gold (oder Gold angemalt). Wir fahren weiter an der Küste entlang und stoppen immer wieder mal, wie wir es die ganze Zeit schon tun, denn die Oregon Coast ist wirklich wunderschön. Die feinen Sandstrände, der Pazifik mit seinen hohen Wellen, die Vegetation allgemein, die Dünen, einfach atemberaubend, uns wurde nicht zuviel versprochen. Trotzdem lassen wir Oregon hinter uns und kommen nun nach Kalifornien. An der Grenze steht keine fruit Police (Fruchtpolizei, es ist verboten Obst und Gemüse einzuführen, anscheinend wegen Bakterien) wir schmuggeln einen Apfel. Wenige Kilometer nach der Grenze kommt der Jedediah Smith Redwoods State Park, hier laufen wir zwei Wanderwege und staunen Bauklötze. Riesige Bäume, Farn und Klee am Boden, sieht echt super aus hier. Etwas weiter den south fork smith river entlang finden wir eine gute Stelle, um uns im Fluß abzukühlen, unser Nachtlager ist ebenfalls hier. Wetter: morgens frisch, sonst den ganzen Tag sehr warm und sonnig. ca.180km 
Anmerkung: In Kanada wurden wir als Reisende erkannt und angesprochen, hier in den USA schaut man uns eher misstrauisch an und denkt an Obdachlose oder Hippies, soviel haben wir durch Gespräche jetzt schon herausgefunden.

Dienstag, 14. August 2012

Dune City

12.08.12 So. 
Ausgeschlafen. Ohne Hektik packen wir unsere Sachen, spazieren zum Devil Lake, besuchen den Markt vor dem Campingplatz (kaufen dort Blaubeeren) und verabschieden uns von Lennard. Auf dem Oregon Coast High Way 101 gehts nach Beverly Beach für einen weiteren Strandspaziergang. Unterwegs kaufen wir noch Lebensmittel und tanken. Unser nächster Stop sind die Oregon Dunes, Kilometer lang und riesen hoch. Wir klettern hoch, springen runter und erkunden die nähere Umgebung. Auf der anderen Seite amüsieren sich ATV, Quad und Strandbuggy Fahrer, bei uns undenkbar, die haben hier wohl noch nie was von Sandbienen gehört. Bei North Bend machen eir einen Ausflug auf die 540, rentiert sich aber nicht, keine schöne Aussicht von hier. Wir steuern den New River Park an, tratschen einen Moment mit Andy dem Parkaufseher, verabreden uns zum Frühstueck und schlagen unser Nachtlager vor dem Park auf. 
Wetter: mal sonnig mal neblig, in der Sonne heiß, im Nebel kühl. Mancherorts windstill, mancherorts Sturm. ca.280km

Oregon

11.08.12 Sa. 
Gut geschlafen. Frühstück gibt es heute im Van, draußen ist es noch recht frisch, es sind aber schon ganz schön viele Leute unterwegs. Auf der 101 pasieren wir die Grenze nach Oregon. Wir machen einen Spaziergang am Strand bei Cannon Beach, wunderschön hier mit Felsen im Wasser. In Tillamook kaufen wir Lebensmittel bei Fred Mayer. Auf den Campingplatz in Lincoln City kommen wir um 15.30 
Uhr keine Minute zu früh, der letzte Zeltstellplatz ist unserer, nur noch ein vollausgestatteter RV-Stellplatz ist zu haben. 
Heute wird gegrillt, wir lassen es uns gut gehen. Unser 59jähriger Nachbar Lennard, der im Zelt wohnt, ist ein Wanderer. In 9 Monaten und 11 Tagen ist er von New York nach Oregon gelaufen und hat einiges zu erzählen. Wetter: morgens neblig, klart aber schnell auf, mittags heiß, nachmittags am Campingplatz windig vom Meer her, 
darum frisch. ca.210km

Montag, 13. August 2012

Seattle

10.08.12 Fr. 
Wir frühstücken auf dem Parkplatz und kaufen anschließend noch ein.
Der Inter State 5 bringt uns nach Seattle. Die Stadt erkunden wir mit den Fahrrädern, sie ist gross, nett, ok. Nichts Besonderes. Auf dem Pike Place Market treffen wir auf werfende Fischverkäufer und allerlei bunter Verkaufsstände. Nebenan befindet sich eine kleine  Gasse, deren Wände komplett mit Kaugummi zugeklebt sind. Für die einen ist es Kunst, andere finden es widerwärtig. Die Space Needle beeindruckt uns nicht sonderlich, naja, wenn man mal in Toronto gleich um die Ecke vom CN Tower gelebt hat, kein Wunder. Der Historic District hat schöne Gebäude, die Gegend ist aber etwas heruntergekommen. Der Legende nach haben 1890 betrunkene Stadtväter bei den benachbarten Tlingit Indianern einen Totempfahl gestohlen und in Seattle aufgestellt. Der Originale ist einem Feuer zum Opfer gefallen, heute kann man einen anständig beauftragten und bezahlten Pfahl bewundern. 
Wir verlassen die Stadt Richtung Süden auf dem Inter State 5, vorbei an Tacoma und Mt. Rainier. In Olympia erkundigen wir uns nach einer Prepaid-Karte für unser Handy (lustig: t-mobile vertreibt in den USA kein i-phone). Eeiter auf der 101, 8, 12, 107 und dann die 101 (Strasse mit schöner Aussicht) auf der wir jetzt wohl bleiben werden. Bei Seaview erreichen wir den Pazifik und fahren vor bis an den Strand (ist erlaubt aber nur mit maximal 25mph). Die letzten 50 Meter laufen wir und strecken unsere Füße ins eiskalte Wasser. Allgemein: Das mit den Meilen und Gallonen ist schon gewöhnungsbedürftig. Benzin kostet ca. 380 9/10tel Cent pro Gallone (weniger als 1Euro / Liter) Walmart verkauft Alkohol, u.a. Bacardi in Plastikflaschen. Bier gibt es hier auch an der Tankstelle. Die Holzindustrie hat auch hier in Washington kräftig ihre Spuren hinterlassen. Cherry Cola Dr. Thunder schmeckt gut.
Wetter: morgens frisch, ab Mittag sehr heiss, abends ok. ca.320km

Sonntag, 12. August 2012

Das war's: Good Bye Canada!

Das war's: Good Bye, Canada!

Das erste dreiviertel Jahr unseres Abenteuers ist zu Ende und damit auch unser Kanada-Aufenthalt. Denn heute verlassen wir dieses großartige Land und setzen unsere Tour in den USA fort. Doch das ist eine andere Geschichte. Bevor wir euch die erzählen, wollen wir zunächst unsere Eindrücke, die wir in Kanada gesammelt haben, zusammenfassen und zum Besten geben.
 
Kanada hat uns beeindruckt. Ihr konntet mitverfolgen, was wir erlebt haben, daher wollen wir euch nicht mit Wiederholungen langweilen. Einige Ergänzungen, gelegentlich auch mal aus einer kritischen Perspektive:

Kanadier sind naturverliebt und verbringen ihren Urlaub gerne mit Campen. Schöne Plätze sind daher touristisch erschlossen, manches Mal war uns das zu viel Rummel (RV Parks, Helifluege, horrende Parkgebühren).  
 Einsamkeit in CA findet man wohl eher weiter nördlich, im Yukon oder den NWT. Die zu bereisen ist unser Budget sowie unser Zeitplan leider zu schmal.
Frustrierend waren ausserdem Schilder wie " Private Property" und "No Trespassing" an nahezu allen schönen Plätzen oder Zugängen besonders in ON und BC. Berge, Inseln...hier scheint es keine Grenzen zu geben. Vielleicht, weil wir in
D gewohnt sind, dass der Zugang zur Natur für alle Bürger offen ist, haben solche Schilder mehr als einmal die Stimmung gedrückt. Vielleicht wollen wir aber auch einfach nur zuviel. Jedenfalls haben wir uns eine Theorie dazu zurechtgezimmert: Es war einmal eine Zeit, als die ersten Siedler nach Kanada kamen. Sie staunten ob der Schätze und Schönheiten, die sich ihnen boten. Doch neue Siedler kamen und wollten auch einen Platz an der Sonne. Streit und Unmut drohte. Zum
Glück ist Kanada ein grosses Land. So nahm man kurzerhand eine Flagge, rammte sie in den Boden und reklamierte: "Meins!" Mit der Zeit, spätestens seit Canadian Tire Schilder verkauft, wurden die Flaggen, die über die Zeit ohnehin gelitten hatten, mit Blechschildern ersetzt: "Private Property. No Trespassing" sprechen seither eine deutliche Sprache.
Natürlich sind das nur wilde Spekulationen, zusammengebraut aus Hollywood Filmen und Frustration. 

Um nochmals auf nervige Schilder zurückzukommenAm Anfang unserer Reise stießen wir oft auf "Closed for the season" Schilder, beim Durchqueren des Kontinents nervte uns "No overnight parking" auf Rastplätzen, aber eine Unmenge an Warnschildern: "Take a break when you're tired". Bloß, nach 9 Uhr abends durfte man auf den Rastplätzen nicht mehr parken, manche waren außerhalb der Saison sogar abgesperrt. 
Andererseits: Oft wurde auch ein Auge zugedrückt, Hinweise wo man über Nacht parken kann, bekamen wir selbst von der Touristinfo. Wenn wir ein Nachtlager als Private Property identifizieren konnten, haben wir dort natürlich nicht geparkt. Bestimmt haben wir uns das ein oder andere Mal dennoch auf ein Privatgelände verirrt (die Grundstücke sind riesig), wir sind jedoch nie geweckt oder fortgeschickt worden. Viele Kanadier reisen auf dieselbe Art und kennen die Problematik. Einmal bspw standen wir in der Einfahrt eines Hotels, weil wir hofften, von dort einen schönen Sonnenuntergang in den Bergen erleben zu können. Nach kurzer Zeit kam ein Angestellter, der uns erlaubt hätte, über Nacht stehen zu bleiben. Wir sollten nur etwas an die Seite fahren, damit Autos noch passieren können. 

Schade finden wir allerdings die - im Vergleich zu vielen europ Ländern - nahezu rückschrittlichen Umweltschutzbemühungen. Besonders seitens der Regierung und Wirtschaft, aber auch in der Bevölkerung scheint kein besonders ausgeprägtes Umweltbewusstsein vorhanden zu sein. Insbesondere Nachhaltigkeit scheint zumindest für die kanadische Regierung sowie Wirtschaftsgrößen ein Fremdwort zu sein. 
Ob Tim Hortons oder McDonalds Becher auf scheinbar abgelegenen Wanderwegen (gibt's in D bestimmt auch, macht's aber nicht besser), Ölsand oder Holzindustrie in BC. Statt Forstwirtschaft werden ganze Landstriche einfach komplett abgeholzt, die Kahlschläge verschandeln nicht nur die Landschaft, es ist zudem wenig nachhaltig, dem nachwachsenden Wald fehlt die Artenvielfalt. Bei der Aufforstung hat man angeblich eine Lücke von 20 Jahren.
Uns schien, als steckte die Umwelterziehung tlw noch in den Kinderschuhen, Mülltrennung, Pfand, Motor aus scheint relativ neu zu sein (oder nur nicht akzeptiert?). Vielleicht weil man sich in CA noch nie zuvor Gedanken um begrenzte Ressourcen oder Platz machen musste - beides war bislang im Übermass vorhanden.

Zum Verkehr: Die Regelung bei roten Ampeln rechts abbiegen zu dürfen, finden wir gut. 4 way Stop Schilder dafür extrem nervig. 
In manchen Provinzen sind Schotterpisten Hauptstraßen, ohne Vorwarnung. Kein Wunder, dass alle Pick Ups fahren!

Wenn man soviel Zeit wie wir im Auto verbringt, tut man die verrücktesten Dinge, um sich zu beschäftigen. Wir verzichten darauf, eine Aufzählung zu geben 😉. Nur eines: Wenn man den 5ten Beaver Lake oder Moose River passiert, dann setzt das die Phantasie in Gang: Erste Siedler. Eine Familie auf der Suche nach einer neuen Heimat. Es ist abends, Dämmerung. Das Kind ruft aus: "Mama, guck mal, ein Biber!!! Was macht der da?!" "Der lebt hier mein Schatz. Das ist der Beaver Lake."...You get the idea. 

Insgesamt können wir eine Reise nach CA (auf welche Art ist jedem selbst überlassen) nur empfehlen. Soviel Weite und Schönheit kann nur beeindrucken und lässt anders über Distanzen denken. Fremdenfeindlichkeit sind wir nie begegnet, ganz im Gegenteil. Insgesamt haben wir Kanadier als freundlich und hilfsbereit erlebt, oft wurden wir angesprochen wegen des Blue Van (und dem Schriftzug Rückenwind, gefühlt jeder Dritte hat Eltern oder Großeltern aus D). Es ergab sich immer ein nettes Schwätzchen und gute Tipps, uns wurde sehr aufgeschlossen begegnet und wir haben uns immer willkommen gefühlt. 
Wir haben Bären, Wale und Adler in freier Wildbahn gesehen, haben 800 Jahre alte Bäume bestaunt, Gletscher bewundert und Gletscherwasser direkt aus der Quelle getrunken. Wir sind tagelang geradeaus durch flache Prärien gefahren, sind am Meer aufgewacht und haben mit Walen gefrühstückt. Wir haben viele nette Menschen kennengelernt, Email und Facebook- Adressen ausgetauscht und beinahe jeden Tag einen neuen Ort mit neuen
wundersamen Dingen bereist. Es war toll. Trotz Moskitos und nervigen Schildern, trotz Hitze und Kälte und Regen zum falschen Zeitpunkt. That's Life.
Wir lassen uns nicht dazu hinreissen, zu sagen, wo es am schönsten war. Findet es selbst heraus! 
Natürlich war nicht immer alles perfekt und wir sind (sehr selten zwar) sogar auf unfreundliche Kanadier gestossen. Aber, hallo? Wir durften nahezu 9 Monate Kanada erleben, schmecken, fühlen und hören, immer mit euch in Begleitung - das war einmalig! Wir sind ein wenig traurig, dass diese Geschichte nun zu Ende ist, aber wir freuen uns auch auf die nächste. Und wir hoffen, dass wir auch in dieser auf eure Begleitung zählen können.
Bis bald
d-leen
KM insgesamt: 20.910
Benzin: 3.088 l
Wetter: zwischen -15 Grad und + 35 Grad. Sonne, Regen, Schnee, wolkenverhangen, Nebel, wolkenlos. Schneehose, T-Shirt, kurze Hosen und Bikini. 

Samstag, 11. August 2012

No fruits!


09.08.12 Do. 
Gut geschlafen, unser Nachtlager ein P&R Parkplatz füllt sich, wir fahren ein letztes mal zu Tim Hortens (ist gegenüber) und gehen unstandesgemäß rein (der Kanadier bevorzugt drive thru). Die letzen Vorbereitungen für unsere Ausreise aus Canada werden getroffen (etwas aufräumen, Reisepässe und Fahrzeugpapiere bereit legen usw.), denn heute gehen wir in die USA. Unsere Fähre legt diesmal von Sidney ab (man könnte glauben wir sind auf der falschen Insel, Sidney, Victoria, hm). Wir vertrödeln etwas Zeit in Sidney indem wir mit den  
Angestellten einer Boutique namens Baden-Baden tratschen, die Besitzerin ist wohl aus Deutschland. Am Faehrhafen erfahren wir, dass wir spät dran sind für die vielen Formalitäten und Papiere und so sind wir dankbar das sich die Zollbeamten beeilen und wir die Fähre noch erwischen, die nächste würde nämlich erst in 5 Stunden ablegen. Die zweistündige Überfahrt durch die Gulf Islands nach Anacortes verbringen wir mit Sonnenbaden und tratschen mit einem kanadischen Pärchen. Ausserdem kommen wir nochmal in den Genuss, Wale beobachten zu können, deren Weg hier unsere Fahrinne kreuzt. 
Von der Fähre runter stehen alle Autos in drei Reihen und die Officer gehen ink. Drogenhund durch und befragen die Leute. Bei uns stellt er fest, das wir keine gültige Kfz Versicherung haben. Uns wird nur etwas mulmig, da wir sicher sind, dass alles in Ordnung ist. Wir suchen unsere Unterlagen durch und finden den richtigen Zettel umgehend und ersetzen den falschen in unseren Papieren. An einer Schranke ist nochmal Passkontrolle, der Van wird noch oberflächlich kontrolliert und dann dürfen wir weiterfahren. Wir befinden uns nun im Staat Washington, Vereinigte Staaten von Amerika, und auch Dirks Handy ist nun ohne Funktion. Zuerst fahren wir HW20, dann kurz Inter State5, dann State Route534, weiter auf HW9 dann biegen wir links ab und sind beim Walmart. Dort richten wir unser Nachtlager ein.
Wetter: sonnig, T-Shirt und kurze Hose, auch auf der Fähre. ca.165km

Donnerstag, 9. August 2012

Victoria

08.08.12 Mi. 
Heute sind wir zu Gast in Victoria, der Hauptstadt British Columbia. Wir parken bei der Mall, in welcher der Koodo Shop ist, denn heute ist Dirks Handy an der Reihe. Weil Dirks Account aber noch aktiv ist und wir in der Zwischenzeit wissen wie es läuft, klappt das Ganze auch recht gut und ist bald erledigt. 
Im Foodcourt essen wir Reisnudeln, während unsere Navi App eine Ewigkeit braucht, die Karten erneut herunter zu laden. Von hier aus machen wir uns mit den Rädern auf nach Downtown. Unser erster Anlaufunkt war der Historic Alley Walk, ein Spaziergang durch den ältesten Teil Victorias, auf dem man schöne Gebäude bewundern kann und durch enge Gassen läuft. Anschließend waren wir in einem kleinen aber dafür einem der ältesten Chinatowns ganz Kanadas. 
In den Undersea Gardens, einem Aquarium, kann man Lachse, Wolf Eel, Octopuse und viele, viele andere Fische anschauen, jede Stunde ist dann noch eine Show. Wir waren auch bei Mile Zero, das ist der Punkt an dem der Trans Canada High Way 1 endet. Für uns was Besonderes, da wir so viele Kilometer auf dem Einser verbracht haben. 
Ausserdem haben wir den Hafen besucht, viele historische Gebäude gesehen und den Blick auf den Pazifik genossen, denn Victoria liegt direkt am Meer. Victoria ist eine kleine Stadt mit viel Charakter, britischer als der Rest Kanadas, mit vielen, vielen bunten Blumenkörben überall, wo sich Platz finden liess. Ein Besuch ist sehr zu empfehlen! 
Wetter: ok, mal Sonne, mal Wolken, lange Hosen und T-Shirt, etwas windig. ca.25km

Mittwoch, 8. August 2012

Please hold the line


07.08.12 Di. 
Ohne groessere Umwege geht es weiter nach Victoria. Wir versuchen hier und da den High Way 1 zu vermeiden und kleinere Strassen zu fahren, ist aber wie auf dem Weg nach Norden meist unmöglich. In Victoria angekommen suchen wir einen Koodo Shop (unser Handy Anbieter) auf und telefonieren, erklären und synchronisieren bis nach über drei Stunden Eileens Handy endlich "unlocked" also frei für andere Anbieter ist. 
Ohne grosse Motivation, denn diese Aktion war ermüdend und es ist mittlerweile auch schon Abend, fahren wir etwas durch die Stadt, um vorne an der Steilküste den Kitesurfern zuzuschauen. Anschliessend ziehen wir uns fuers Nachtlager ins Hinterland zurück.
 Wetter: Sonnig und warm, kurze Hosen. Während wir bei Koodo in Victoria sind, zieht ein Gewitter auf, jetzt immer wieder mal Regen. An der Küste starker Wind. ca.255km

Surf City

06.08.12 Mo. 
Gut geschlafen. Erst mal raus aus dem Tsunami gefährdeten Gebiet. Wie wir erst jetzt feststellen, liegt Ucluelet in einem Gebiet, das bei Tsunamiwarnung als gefährdet eingestuft wird. Bei der Parkinfo kaufen wir uns einen Tagespass für den Rim National Park und machen uns auch gleich ans spazierenlaufen. Rainforest Trail, (ja, wir befinden uns hier im so genannten Temperierten Regenwald) und den Long Beach entlang (ein wunderschöner Sandstrand). Am Long Beach können wir Seelöwen beobachten, die auf einer vorgelagerten Insel dem Nichtstun nachgehen. 
Wir fahren weiter nach Tofino, das als Surferstaetdchen bekannt ist. Viel los ist heute nicht in Tofino, der Ort wirkt ruhig und beschaulich. Liegt es daran, dass heute Montag ist oder eher daran, das die Wellen auf der Warntafel als niedrig eingestuft werden? Wir wissen es nicht und finden auch an den Straenden nur vereinzelt Wellenreiter. In Tofino drehen wir eine Runde und laufen ein Stück den Lighthouse Trail, bevor wir auf dem Rückweg noch an diesem und jenem Sandstrand anhalten, um ein kleines Stück zu spazieren oder wie bei Jack Island Weisskopfseeadler zu beobachten. 
Am späten Nachmittag machen wir uns auf Richtung Victoria. Es geht zurück auf den High Way 4, der an manchen Stellen eher an eine Bergstrasse erinnert als an einen High Way. Wir halten am Kennedy Lake kurz an, um etwas hinten aus dem Van zu holen, da huscht ein Baer über die Strasse, um ein Foto zu schiessen, war er allerdings zu schnell. Heute schaffen wir es noch bis Alberni, auf dem Walmartparkplatz stehen schon unzählige Wohnmobile, also beschliessen wir einfach dazu zu stehen. 
Wetter: den ganzen Tag frisch da neblig, kalter Wind am Strand, wenige Kilometer weg von der Küste sonnig und warm. ca.180km

Dienstag, 7. August 2012

Zodiac

05.08.12 So. 
Frühstück gibt es heute auf einer Bank am See, leider ist das Wasser noch zu kalt zum Baden. Etwas weiter im MacMillan Provincial Park ist der Cathedral Grove, hier stehen bis zu 800 Jahre alte Redcedars. Manche sind auch nur 300 Jahre alt, weil hier vor 300 Jahren ein Feuer gewütet hat. Wir laufen eine Runde spazieren bevor es weiter nach Ucluelet geht. Wir buchen bei Jamies eine Whal Watching Tour, doch bevor die losgeht, ist noch etwas Zeit und wir erkunden das nette Fischer- und Touristendorf zu Fuss. Im Zodiac (grosses Schlauchboot mit Aluminiumboden und zwei Monsteraussenbordmotoren) fahren wir raus auf den Pazifik. Leider ist das Wetter hier draussen nicht so prickelnd, Nebelbänke wechseln sich mit sonnigen Plätzen ab. Unser Captain führt uns zu den Broken Group Islands (1000's Islands nur mit groesseren Inseln und mehr Platz dazwischen), vorbei an versteckten Plätzen, wir sehen riesige Adlerhorste, Delphine, Seeloewen, Lachse und Grauwale.  Die Wale kommen im Frühjahr von der Baja California nach Kanada und Alaska, um in den kühleren Gewässern den Sommer mit Futtern zu verbringen. Im Winter zieht es sie dann wieder in wärmere Gefilde zurück. Wir beobachten ein Tier wie es immer wieder auftaucht um Luft zu hohlen, und dann wieder abtaucht um zu fressen. Mehrere Male als der Wind richtig steht, bekommen wir auch was von der ausgeatmeten Luft (Whale Breath) ab, undefinierbar, aber nicht gerade frisch wie man sich denken kann. 
Die Tour war ein schönes Erlebnis, Landschaft, Wildlife, allein die Fahrt im Zodiac ein Abenteuer. Allerdings, als 100% erfolgreich würden wir sie nicht bezeichnen. Da unser Wal sich nicht von der Stelle bewegte und es neblig war, konnten wir seine komplette Groesse gar nicht wahrnehmen, aber Tiere sind Tiere und das Wetter ist das Wetter, man kann nicht alles haben. Zurück auf festem Boden bleibt bei einem Tee oder Kaffee (zum aufwärmen, wie kalt es eigentlich war merken wir erst jetzt), noch etwas Zeit zum tratschen. Unser Weg fuert uns in den Eagel Pup zum Burgeressen, anschliessend ins Bett. 
Wetter: sehr sehr heiss, erst an der Küste kühler. ca.130km

Sonntag, 5. August 2012

Telegraph Cove

04.08.12 Sa. 
Gut geschlafen. Um 6.30Uhr brettert ein LKW mit Monsterholzanhaenger vorbei, wir sind sofort wach und beschliessen,  zum gestern entdeckten View Point (Aussichtspunkt) bei der Beaver Cove zu fahren, nun darf der Tag in aller Ruhe beginnen. Die Aussicht ist weniger über das Meer als über einen riesigen Holzplatz. Mit schwerem Geraet werden hier die von Zuegen und LKW angelieferten Baumstämme sortiert, gebündelt und zum Weitertransport ins Meer verfrachtet
Nach dem Fruehstueck geht es weiter zur Telegraph Cove, einem Touristendorf. Wir laufen auf dem Pier an den ganzen Ständen vorbei zum Whale Interpretative Centre, einer Art Walmuseum. Hier halten wir uns eine Weile auf, bevor es ohne groessere Stops zurück bis nach Cambell River geht (die Zivilisation hat uns wieder ;o) ). Wir kaufen Lebensmittel, tanken und machen Mittagspause. Zurück auf der Strasse fahren wir erneut den High Way 19a (der schönen Aussicht wegen) diesmal in anderer Richtung, bevor wir rechts auf den High Way 4 nach Tofino und Ucluelet abbiegen. Kurz vor dem MacMillan Provincial Park finden wir unser Nachtlager. 
Wetter: nur Sonne, morgens kühl, mittags Bullenhitze ca.34

Samstag, 4. August 2012

Plattfuss am Pazifik


03.08.12 Fr. 
Gut geschlafen, den Wecker auf 5.45Uhr gestellt um einen schönen Sonnenaufgang zu erleben, leider ist es etwas nebelig also drehen wir uns um und schlafen weiter. Heute werden wir für die Schotterpiste vom Vortag belohnt und bestraft. Nachdem wir aus den Federn gekrochen sind, steht auch recht bald der Campingplatzwaerter (Bill) zum Smalltalk bereit und er eröffnet uns, dass unser vorderer rechter Reifen platt ist (bestraft). Wir beschliessen, uns der Sache nach dem Fruehstueck anzunehmen. Schon nach zwei Bissen vom Wurstbrot ist die Ruhe abermals gestört, recht nah an der Küste schwimmen mehrere Orkas vorbei (belohnt). Mit Foto bewaffnet stürmen wir zum Strand. Es ist unueberhoerbar, wenn die Tiere ihre Atemluft ausstossen, die Wirkung des Szenarios wird auch dadurch verstärkt, dass es windstill ist und keiner der anwesenden Personen auch nur ein Wort sagt. Diese Tiere in freier Wildbahn zu sehen ist schon was Beeindruckendes. 
Nachdem wir fertig gefruehstueckt haben, beginnen wir mit Bills Unterstützung uns an den Plattfuss zu machen. Bill und seine Frau wohnen schon seit 30 Jahren hier und er hat schon eine Menge platter Reifen repariert. Mit Hilfe von drei Propfen aus dem Canadian Tire Reparatur Set ist der Reifen beim zweiten Anlauf dicht. Wir zeigen uns dankbar, denn den CAA (ADAC) zu rufen oder mit dem Reifen in die nächste Zivilisation zu kommen, wäre weit aufwendiger gewesen. Vor dem Mitagessen schnappen wir unsere Campingstühle und setzen uns eine Weile ans Meer, um den Lachsen beim Springen zuzuschauen. Anschliessend machen wir uns auf den gestern angestrebten Kuestenabschnitt zu erreichen, werden jedoch von unserem Gewissen schon nach kurzer Zeit zum umdrehen genötigt, das Schild "Eintritt verboten" ist nicht zu übersehen. Andere Camper machen uns auf den nahegelegenen Wasserfall aufmerksam und wir beschliessen dorthin zu wandern. Nachdem alles zusammengepackt ist, signieren wir das Gästebuch (falls Ihr mal hin kommt) und machen uns wieder auf den Weg. 
Diesmal überstehen die Reifen die 25km lange Schotterpiste und wir sind froh, den High Way 19 zu erreichen. Etliche Kilometer später biegen wir ab Richtung Beaver und Telegraph Cove und schlagen auf dem Weg dorthin unser Nachtlager auf. 
Wetter: nur Sonne, kurze Hosen. ca.135km

Auf Schotterpisten im Niemandsland

02.08.12 Do. 
Gut geschlafen, kein Verkehr. In Campbell River besuchen wir den Discovery Pier, hier können zur rechten Zeit Angler an einem von über 300 Angelhaltern ihr Sportgerät ablegen. Während unseres Besuches sind zwei belegt ;o) 
Wir biegen ab in den Elk Provincial Park und machen eine kleine Wanderung steil bergauf am Wasserkraftwerk vorbei zu den Moose Falls, Deer Falls und Elk Falls (Wasserfälle). 
Zurück in Campbell River kaufen wir Lebensmittel und tanken, denn hinter Campbell River fängt die Wildnis an. Schneebedeckte Bergspitzen und wunderschöne Wälder werden durch den Kahlschlag der Holzindustrie an manchen Stellen unterbrochen. Unsere nächsten kurzen Stops sind Sayward (hier in der Bucht werden von der Holzindustrie Baumstämme gebündelt und für die Reise im Meer prepariert) und Kelsey Bay (die Überreste ehemaliger Kriegsschiffe sind hier als Wellenbrecher im Einsatz). 
Bei der Einfahrt vom High Way 19 auf eine Schotterpiste (um an eine besondere Stelle am Meer zu gelangen, vorher im Internet ausbaldovert) kommt uns ein Holztransporter entgegen. Wir unterhalten uns mit dem Fahrer, der uns erzählt, es gäbe mehrere Campingplätze am Ende der Strasse direkt am Meer. Wir verfolgen erstmal unser Ziel und fahren die ausgekundschaftete Route, bis bei Kilometer 30 die Strecke unpassierbar wird. Uns bleibt nichts anderes übrig als umzudrehen und wir versuchen, den vom Trucker beschriebenen Weg zu finden. Nach ca. 65km auf keiner normalen Landkarte verzeichneten Schotterpisten sind wir am Ziel, dem Meer. Es ist bereits dunkel hier an an der Johnstone Strait, aber der Campingplatz (es gibt ihn wirklich!) ist nicht zu verfehlen und das Beste, er ist umsonst (warum wissen wir immer noch nicht genau). Wir gehen noch runter zum Wasser bevor wir uns schlafen legen. 
Wetter: sonnig, sehr warm, erst abends kühler Wind. ca.235km 

Freitag, 3. August 2012

Riverotter?

01.08.12 Mi. 
Ruhige Nacht, gut geschlafen. Weiter geht es zum zum Qualicum Beach. Auf einer Bank am Meer geniessen wir die Sonne und fruehstuecken Cornflakes. 100 Meter rechts von uns rennt ein Tier ins Wasser und vergnuegt sich im Nass (angeblich ein River-Otter wird uns spaeter gesagt). Wir werden wegen unseres Vans angesprochen und machen etwas Smalltalk. 
Mit neuen guten Tips gehts zum Comox Lake, hier wandern wir durch urwald-aehnliches Gelaende mit Farn und moosbewachsenen Baeumen den Puntledge River entlang zu den Nymph Falls, ca.15km. Weiter geht es auf dem HighWay 19a, denn von diesem hat man eine schoenere Aussicht auf den Ozean als vom 19er. 
Der Seal Bay Nature Park ist etwas enttaeuschend, da zur Zeit bei Hochwasser keine Seals hier sind. Am Strand treffen wir ein Paar und machen auch hier wieder Smalltalk. 
Mit noch mehr Info im Gepaeck versuchen wir unser Seal Glueck auf einem Rasplatz am Meer, aber anstatt Seals zu sehen, gibt es hier nur Kuskus mit Tomate zu essen. 
Wir fahren noch einige Kilometer zu unserem Nachtlager. 
Wetter: mal sonnig, mal bewoelkt, den ganzen Tag kurze Hosen. ca.150km

Mittwoch, 1. August 2012

Erste Schritte auf Vancouver Island


31.07.12 Di. 
In Duncan steuern wir die Tourist Info an. Ein aelterer Herr gibt uns richtig gute Tips, Landkarten und Infomaterial. Die Ortschaft ist bekannt fuer die vielen im Stadtgebiet aufgestellten Totempfaehle, ein Rundweg ist auf dem Boden markiert. Nachdem wir eine Runde gelaufen sind und alle Pfaehle abfotorgrafiert wurden, kommen wir zum eigentlichen Startpunkt (wir haben 100m spaeter angefangen) und treffen dort auf Joe. Joe macht Fuehrungen und kann sowohl zu jedem Pfahl, als auch zur allgemeinen Geschichte einiges erzaehlen, also die ganze Runde nochmal, jetzt aber mit interessanten Infos ;o) 
In Chemainus bewundern wir bei eimen Spaziergang durch das Dorf die schoenen Wandmalereien. Manche Motive geben Auskunft ueber ehemalige Bewohner der Haeuser, andere sind einfach nur schoen anzuschauen. 
Um uns eine Pause vom stressigen Tourileben und der Nachmittagshitze zu geben, fahren wir an einen Park am Nanaimo River und doesen etwas im Schatten der Baeume. Am fruehen Abend treffen wir in der Hafenstadt Nanaimo ein und und drehen auch hier eine Runde. Im Hafen selbst liegen verschiedenste Boote, von kleinen Rudernussschalen ueber grosse Luxusjachten bis hin zu Fischfangschiffen ala "Fang des Lebens". An einem Steg der etwas weiter ins Meer reicht, treffen sich Jung und Alt aller Nationen um mit ihren Korbfallen (da sind ganz schoen ausgekluegelte Systeme dabei: zusammenklappen, ins Wasser werfen, absinken, sich selbst aufklappen) Krabben zu fangen. Wenn eine Krabbe noch nicht gross genug ist, darf sie zurueck ins Meer, auch der tellergrosse Seestern wurde umgehend zurueck befoerdert. 
Hier in Nanaimo faellt uns zum ersten Mal auf, dass die Uhren auf der Insel anders ticken: langsamer. Die Atmosphaere ist ruhig und gemuetlich, unheimlich entspannend. Hier kann man so richtig durchatmen.
Wir fahren weiter, um an einem Rastplatz unser Abendessen zu geniessen und die weitere Route zu planen. Die Planung nimmt mehr Zeit in Anspruch als gedacht und wir beschliessen die Nacht hier zu verbringen. Erst als wir bereits bettfertig sind, entdecken wir das Schild "no overnight parking" (ueber Nacht parken verboten) und quaelen uns nochmal aus dem Bett, um nachts nicht von der Polizei geweckt zu werden. 
Einen Stellplatz finden wir ein paar Kilometer weiter an einem Flugplatz (Groesse wie Oos) bei den Dauerparkern
Wetter: nur Sonne, warm bis heiss ca.120km