Der Blog von Dirk und Eileen auf Reisen.

Sonntag, 4. Dezember 2011

Workaholics

Hello again!

Unsere erste Arbeitswoche und unsere zweite Woche in Kanada ist nun zu Ende und zumindest über ersteres sind wir ziemlich froh. Statt 58 Stunden waren es nur 50 Stunden diese Woche (pro Person, Timo), weil wir den Samstag doch nicht arbeiten mussten. Hat sich angefühlt, als hätten wir den Freitag freibekommen ;)
An alle, die nun denken, ist doch normal in Nordamerika: Ist es nicht. Die Regel ist eine 40 Stunden Woche, 50 oder 58 Stunden sind zumindest auch für Kanadier ziemlich viel. Aber immerhin bekommen wir etwas mehr als den Mindestlohn für unsere Arbeit ;)


Die Arbeit selbst ist nicht wirklich spannend. Dirk sucht Latten für Bilderrahmen zusammen, die dann gesägt, zusammengeklebt und in Folie eingewickelt werden. Eileen nimmt dann diese Bilderrahmen und andere aus Pappe und packt sie in Versandkartons und muss aufpassen, dass die richtige Bestellung den richtigen Aufkleber und die richtige Menge enthält. 10 Stunden täglich also sich immer wiederholende Tätigkeiten. Wir haben versucht uns zu motivieren, indem wir uns sagten, das werden dann so und so viel Monate Miete sein...aber leider sind wir Zeitarbeiter und können von heute auf morgen weggeschickt werden. Tja. Und das passiert. Ziemlich schnell sogar. Den Job von Eileen hatte zuvor eine andere Zeitarbeiterin, aber da Eileen besser qualifiziert war als sie, musste sie gehen. Grundsätzlich befinden wir uns mit unserer Überqualifizierung dort in bester Gesellschaft: Die Arbeiter dort sind Ingenieure, Ärzte, Krankenschwestern, Buchhalter etc. - in ihrem Heimatland. Die dritte Frage (nach "What's your name" und "Where are you from") lautet daher "What kind of job did you do in your home country?", also welchen Job man in seinem Heimatland ausgeübt hat. Alle Newcomer hoffen, dass sie nach so einem Survival Job bald einen Job in ihrem Beruf finden werden. Offensichtlich muss in Kanada jeder klein anfangen. 
Für uns ist es ok, wir hoffen, wir dürfen den Job auch tatsächlich bis Weihnachten machen. Die Weihnachtsmann- und Weihnachtselfjobs sind nämlich schon weg :( 

Außerdem waren wir gestern in Toronto und haben uns zukünftige mögliche Wohnviertel angeschaut und schon mal ein Pub getestet. Zum Leidwesen von Eileen ist das Bier in Kanada eher süß und selbst das nicht Weißbier schmeckt wie Weizen. Deutsches Bier kann man auch bestellen, außer Becks hauptsächlich Weizen. Dennoch, wir haben vereinbart, dass - falls wir in diese Gegend ziehen - in diesem Pub die Bierkarte runter probieren wollen. Auch das Weizen. Auch das französische. Wird ne harte Zeit.

Und noch eine ganz wichtige Information: In Toronto darf man Kreuzungen als Fußgänger auch diagonal überqueren. Mit eigener Ampel und so. Fantastisch. Eine Stadt, die sowas hat, muss man einfach lieben! :)

Bye now

d+leen


Ohne Worte.

Sieht kälter aus, als es tatsächlich ist. 

Zwischendurch sieht man auch mal den CN-Tower.

Union Station in Toronto bei Nacht. Nix los.

Noch ein Foto von Toronto bei Nacht. Ist halt einfach beeindruckend.

4 Kommentare:

  1. Ich stell mir euren Arbeitsplatz gerade echt lustig vor.
    So ne Art Fließbandfabrik, in der statt ungelernten Hilfskräften lauter Akademiker am Fließband stehen. Da gibts dann in der Mittagspause Canard à l'orange statt Wurstsemmeln, Balzac statt Bild-Zeitung, Bachet Noir statt Billigbier und zum hinsetzen ne Sofagruppe mit Kamin und Bibliothek statt nem Pausenraum, wo dann über Schopenhauer statt über die letzten Eishockeyergebnisse diskutiert wird.
    Ja, ich hab schon Mitleid mit euch :P

    Toronto bei Nacht ist echt hübsch, Eileen auch (naja, geht so :P) und die Kanadier haben eine U-Bahnstation mit nem spätrömischen Jupitertempel verwechselt.
    Motzt mal net über eure Arbeit (jedenfalls nicht schon nach ner Woche), sondern zeigt denen, das wir deutsche unschlagbar darin sind, wenns darum geht, Sachen korrekt zuzusägen und die korrekte Auswahl von anderen Sachen korrekt in das korrekte Packet zu verpacken (korrekt, bitte!), und dann mit der korrekten Adresse zu versehen.

    Liebe Grüße und
    Spritz-Up!

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  2. Für Dirk ist der Job ja eigentlich wie am Haus arbeiten, oder? Dinge suchen, zusägen und so. Nur die Wochenarbeitszeit war in Eberschde mehr.

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  3. Na sehst's mal positiv. Es könnte auch sein, dass ihr nicht Bilderrahmen basteln und verpacken müsstet, sondern z.B. die Auswürfe von Elefanten schaufeln. Nicht das ich jetzt behaupte Toronto wär voll davon aber....who knows^^
    Außerdem erfreut es doch das ihr bei der stupiden Arbeit die ihr da so zu erfüllen habt wenigstens Unterhaltung auf einem annehmbaren Niveau führen könnt. Naja, vielleicht solltet ihr den Atem für den Akkord sparen, dann klappts auch mit der Wohnung in einem Viertel wo es gscheites Bier gibt ;-)

    Freut mich jedenfalls das ihr trotz dem tollen Job euren Spaß habt und wenn wir schon dabei sind:
    Wo bleibt eigentlich mein Mountybild? XD

    Viel Spaß also beim Rahmeln (ja, unglückliches Wort ich weiß^^) und bis zum nächsten mal, Sprtiz-UP! XD

    Cheers,
    Chris

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  4. Hm, ich muss zugeben, ich habe noch keinen Mounty gesehen. Aber was nicht ist, kann ja noch werden :)

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