Der Blog von Dirk und Eileen auf Reisen.

Samstag, 31. März 2012

Toronto Part 3

Hi Leute!

Aller guten Dinge sind drei - und so endet vorerst unser Toronto Abenteuer mit einem dritten Post über diese faszinierende und vielfältige Stadt. Morgen werden wir Toronto verlassen und uns dem Osten Kanada, Nova Scotia, zuwenden.

Da uns die letzen zwei Wochen Tatjana, Dirks Schwester, besucht hat, haben wir nun auch endlich all die Dinge unternommen, die man üblicherweise so als Touri macht: ROM (Royal Ontario Museum), Sightseeing, Shopping...

Fangen wir mal mit dem ROM an. Das Royal Ontario Museum ist Kanadas größtes Museum und hat gefühlte 1000 Ausstellungsräume, manche mehr und manche weniger interessant. Als wir dort waren, gab es gerade die Sonderausstellung zu den Maya, die zu den sehr interessanten gezählt werden darf. Und um alle, die sich schon Sorgen gemacht haben, zu beruhigen: Die Welt wird auch laut den Maya im Dezember 2012 nicht untergehen! Alles nur ein großes Missverständnis von Hollywood propagiert, tatsächlich ist das Gegenteil der Fall und - so steht es in einem der berühmtesten Museen dieser Welt beschrieben - für die Maya wäre dieses Datum vermutlich ein Anlass zum Feiern gewesen. Prost!

Sightseeing - ach, ihr wisst schon. Mal um den CN-Tower rum (der wird später im Jahr noch richtig von uns erobert), dem Dundas Square ausgesetzt, das Mac Kenzie Haus bewundert (erster Bürgermeister Torontos), China Town überlebt, Little Italy und Little Portugal fest in Herz geschlossen, den Lake Ontario mehrfach bestaunt (und das soll ein kleiner See sein!), rote Eckhäuser fotografiert, mit dem Fahrrad oder zu Fuss einfach mal drauflos und schöne Ecken gefunden. Touri-Programme sind zwar echt anstrengend, aber lohnenswert und statt euch eine Beschreibung jedes Gebäudes zu geben, das wir gesehen haben, findet ihr weiter unten lieber ein paar schöne Bilder. Macht eh mehr Eindruck.

Shopping - abgesehen von den riesigen Malls, die es hier an jeder Straßenecke zu geben scheint, bietet gerade unsere Wohngegend - Ossington Avenue, College Street und Queen Street eine Kaskade an Vintage Stores, kleinen Einzelhändlern mit Waren aus allen Ecken dieser Erde, Möbelgeschäften, Cafés, Galerien und Bäckereien. Den ein oder anderen Dollar haben Tatjana und ich in einem dieser Läden gelassen. Besonders die Vintage Stores haben es uns angetan und daher der gute Rat: Lasst Platz im Koffer!

Bars - ja, die gibt es auch viel in Toronto und besonders schöne natürlich bei uns! Direkt in unserer Straße haben wir die "Painted Lady" entdeckt, eine nette und gemütliche Kneipe, die sogar (wichtig für Eileen) Pils verkauft! Die haben auch gelegentlich Events, also check this out:

http://deltatheband.bandcamp.com/

Also wir finden ja, die Band hat es voll drauf und haben es uns daher zur Mission gemacht, sie über Deutschland mit Hilfe unseres berühmten Blogs zu Weltruhm zu führen. Wir haben sogar schon eine CD von ihnen gekauft. :-)

Außerdem versucht Eileen sich jetzt als fliegende Reporterin (oder so ähnlich) und gelegentlich kann man Artikel von ihr hier

http://www.madlyjuicy.com/

in der Travel-Abteilung finden!

So, das war's mal für's Erste. Sehr bald mehr!

Kleines, gemütliches Café in der Queen Street

Old City Hall

Ein echter Bansky. Also echt, den muss man kennen!

Das rote Eckhaus, Front Street


Rotes Eckhaus

Der St Lawrence Market: Große Markthalle mit Obst, Salat, Käse, Wurst, Fleisch, Fisch, Nippes...



Des ersten Bürgermeisters Haus und wir :)

Eine Church. Unten rechts lesen, wer es nicht glaubt.

Let's go to the bar!

ROM, Abteilung Asia, Japan. Ob der Samurai da noch drinsteckt? 
d-leen

Donnerstag, 29. März 2012

Toronto Part 2

Hi Leute!

Weil diese Stadt so groß ist, verdient sie natürlich mehr als nur einen Post - hier ist also der zweite Streich!

Wir hatten die letzten Wochen das Glück (seit dieser hat das Glück uns leider verlassen), dass wir in Toronto einen sehr frühen Frühlingsanfang erlebt haben - sonnig und teilweise schon mit Temperaturen über 20 Grad! Auf Toronto selbst hat das einen unglaublich schönen Effekt: diese Stadt erwacht mit den sonnigen Temperaturen, die Bars öffnen ihre Biergärten oder einfach komplett die vorderste Front, Garagenkneipen (echt jetzt!) und Shops machen ihre Tore weit auf und laden zum verweilen ein. Mehr Menschen und Fahrradfahrer machen die Stadt noch belebter und das Licht, gerade beim Sonnenauf- oder -untergang wird von den vielen Hochhäusern im Stadtzentrum wunderschön reflektiert und auf die Straßen zurückgeworfen. Da kann man schonmal durcheinander kommen, wo die Sonne denn jetzt eigentlich tatsächlich steht. Die Bäume treiben aus, und es beginnt zu grünen und zu blühen - noch sehr vorsichtig, denn schließlich ist erst März - aber stetig und bald wird hier alles schön grün und in voller Blüte sein!
Um es kurz zu machen: es ist einfach wunderschön!

Nach dem Lobgesang auf den Frühling, widmen wir uns nun kurz dem Ernst des Lebens zu. Denn was geht arbeitsmässig eigentlich so bei uns? Seit unserem Parkplatzjob verteilen wir Gratisexemplare der National Post, eine überregionale Tageszeitung. Mehrmals die Woche stehen wir morgens 4 Stunden an einem Straßeneck und rufen bestimmt aber höflich: "Free National Post! Have a free Post today!!!" Wenn wir das nur laut genug machen und viele Passanten eine Zeitung nehmen, werden wir auch früher fertig und dürfen dann auch gehen - mit vollem Lohnausgleich natürlich ;)
Dazu kommt noch das ein oder andere Arrangement, z.B. in der Union Station (Hauptbahnhof), das startet besonders früh (5:30 Uhr + Anreise) oder bei Messen, z.B. Autoshow oder Homeshow. Die Arbeit ist dann grundsätzlich dieselbe, die Zeitung eine andere.
Zwischendurch machten wir noch einen kleinen Abstecher in das Isolierungsherstellungsbusiness. Bei Impro fertigten wir aus standardgroßen Glaswollmatten die vom Kunden bestellte und gewünschte Größe. Dies geschah durch viel Kleber, Klebeband und roten, juckenden Pünktchen auf der Haut. Alles in allem kein schöner Job, den man im Sommer in der unklimatisierten Halle wirklich nicht machen will. Wir durften 6 Tage ran, dann gab es kein Bedarf mehr an uns "Temps" (Zeitarbeiter) und wir konnten zurück zu unserem gemütlichen Leben als "Greeters" (offizielle Bezeichnung für uns Zeitungsjungs und -mädchen). 6 Tage zwei Jobs war aber auch anstrengend genug. 

Freizeit haben wir auch, der aufmerksame Leser hat vielleicht kurz gerechnet: 24h - 4h arbeiten - 1h Anreise - 10h schlafen (Hallo! Mittagsschlaf!) = 9h Freizeit. Oder so ähnlich. Darüber gibt's im nächsten Post mehr, und versprochen, dann auch mehr zum Blue Van!

Bis bald
d-leen



Anfang März

Ich hab ein Haus, ein kunterbuntes Haus...

Eileen's Dream Job

Toronto bei Sonnenaufgang...

...und Sonnenuntergang

Langsam aber sicher wird's Frühling

Auch die Eichhörnchen haben den Döner für sich entdeckt

Sunny!

Ausblick von unserer Straße

Suchbild: Wo ist die Eileen?

Free National Post!!!

Wer mag bei einer solchen Kulisse nicht gerne arbeiten? Enjoy!

Have a Free Post Today!!!



Freitag, 23. März 2012

Toronto Part 1

Hey Leute!

Heute melden wir uns wieder zurück aus der Versenkung mit neuen abenteuerlichen Geschichten aus Kanada, diesmal mit Schwerpunkt auf Toronto!
Schließlich leben wir hier schon seit 3 Monaten und  haben außer vielen Fotos vom CN Tower noch gar nicht so viel Senf auf unserem Blog verteilt, um euch diese Stadt etwas näher zu bringen.

Zunächst muss man wissen, dass die GTA (Greater Toronto Area/Großraum Toronto) so richtig riesig ist und hier ca. 1/3 der kanadischen Bevölkerung leben. Ähnlich wie in NYC stranden auch hier die meisten Immigranten, so dass GTA und natürlich Toronto als die zentrale und größte Stadt ein Konglomerat verschiedener Kulturen ist. Inder, Chinesen, Europäer, Afrikaner...hier sind so ziemlich alle Kulturen und Länder vertreten. Dennoch definieren sich hier sehr viele Immigranten als "Kanadier" und "Kanadier" sagen entsprechend auch oft, den ursprünglichen "Kanadier", den gibt es so gar nicht. Noch weniger gibt es "den" Torontonier, denn die Bewohner Torontos kommen aus allen Ecken dieser Erde. Haueneberstein zum Beispiel.
Diese kulturelle Vielfalt, kombiniert mit der Bereitschaft sich mit einer neuen Nationalität zu identifizieren, kann man an jeder Straßenecke gut beobachten: kleine portugiesische Cafés, italienische Restaurants, China Town, indische Märkte, Sprachen aus aller Herren Länder. Die meisten sind hier stolz auf ihr Heimatland und behalten daher auch einen Teil ihrer ursprünglichen Kultur, insbesondere ihre Sprache, bei. So macht eine Bank in China Town mit chinesischen Schriftzeichen Werbung und in Little Portugal kann man besonders günstig Geld nach Portugal überweisen. Das Schöne an all dem ist, dass es offenbar sehr friedlich und tolerant zugeht - Diskussionen wie in Deutschland über missglückte Integration über Jahrzehnte gibt es hier nicht. Das soll nicht heißen, dass es hier nur Friede, Freude Eierkuchen gibt, auch hier gibt es Probleme bei der Integration, ein Aufeinanderprallen manchmal scheinbar unvereinbarer kultureller Auffassungen, doch man geht hier sensibler vor. Es ist schwer zu beschreiben ohne übertrieben zu klingen, es gibt auch Kritik, gerade Neuankömmlinge haben es z.B. schwer, einen Berufseinstieg zu finden. Dennoch scheint es hier irgendwie gelassener zuzugehen.

Die beste Art, von Little Italy nach China Town, Downtown oder zu welcher Little Town auch immer zu gelangen ist für uns das Fahrrad. Nachdem wir nun beide stolze Besitzer eines Velos sind, bringt es uns in dieser autoversessenen Stadt zuverlässig von A nach B. Man muss dazu wissen, dass Toronto eine Autostadt ist. Fahrradwege sind hier nicht so verbreitet und werden von den meisten Autofahrern auch eher als Belästigung gesehen und oft als Parkplatz benutzt. Da man in Kanada Weite und Größe gewöhnt ist und nicht alle Straßen Torontos zweispurig sind (die meisten sind es!!!), finden die Torontonier, dass es in Toronto einfach nicht genügend Platz gibt. Für Leute, die mal in Spanien oder Italien oder auch nur auf Deutschlands Straßen unterwegs waren zunächst ein Anlass, laut zu lachen - bis man merkt, dass der Gegenüber das ernst meint! Für unsere Verhältnisse ist hier soviel Platz, dass jede Straße eine eigene Fahrradspur bekommen könnte und sogar genügend Parkplätze für alle angelegt werden könnten - so viel ungenutzte Freifläche mitten in der Stadt! Die Parkplatzsituation in komplett Toronto ist übrigens verheerend. Kostenloses Parken gibt es so gut wie gar nicht, das gilt nicht nur für Downtown, sogar außerhalb des Zentrums muss man selbst fürs Parken auf dem Metroparkplatz (Lebensmittelladen) horrende Parkgebühren berappen.
Blue Van parkt auf einem Stück Niemandsland, genannt Driveway, das ca. 30m lang ist und der Stadt gehört und Zugang zu mindestens 7 Grundstücken bietet und daher eigentlich freigehalten werden muss. Dementsprechend sind hier alle froh, wenn wir hier endlich wieder abhauen ;) (Na, na, mit den Nachbarn verstehen wir uns trotzdem gut).
Der ÖPNV ist übrigens gar nicht so schlecht: Subway, Streetcars, Buses...wir nutzen ihn nur nicht, weil wir jetzt glückliche Radfahrer sind und uns das Wetter bislang noch keinen Strich durch die Rechnung gemacht hat (und wir auch nicht anspruchsvoll sind und auch mal bei Minus 15 Grad unterwegs sind).

Dieses war der erste Streich, doch der zweite folgt ... bald :) Wir werden euch demnächst mehr über Toronto erzählen. Um schon mal ein wenig vorzugreifen sei gesagt, dass Toronto im Frühling einfach herrlich ist und die Bars hier auch echte Biergärten haben. :)

Queen Street - Künstler-, Armen- und Reichenviertel in Einem

Cadillac Lounge in der Queen Street

Toronto, unten der Lakeshore Blvd

Sonnenuntergang am Lake Ontario. Im Hintergrund Mississauga

Sonnenuntergang am Lake Ontario. Mississauga in den Wolken.

Wir haben doch keinen Platz!

Chinatown. Kann jemand chinesisch?

Chinatown, mit CN Tower und Streetcar.

Sicher ist sicher. 

Mittwoch, 7. März 2012

Sunshine, Baby!

15 Grad, Sonnenschein. Spaetschicht.

d-leen