Der Blog von Dirk und Eileen auf Reisen.

Mittwoch, 3. Oktober 2012

Lauter kleine Abenteuer

15.09. - 19.09.2012

Hey Leute!

Wir haben uns eine Weile nicht gemeldet, daher die gute Nachricht zuerst: Uns geht's gut und wir sind offensichtlich noch am Leben! Und weil ihr so treue Leser seid und so viel kommentiert, wollen wir euch natürlich nicht im Dunkeln lassen über unsere Abenteuer.

Las Vegas lassen wir am 15.09. hinter uns und fahren mit Zwischenstopps am Hoover Dam und in Seligman (Route 66) zum Grand Canyon. Hier lassen wir uns zunächst zu viert von den Dimensionen des Canyon beeindrucken, um dann für 2 Tage getrennte Wege zu gehen. Judith und Manuel erkunden die nahegelegene Ortschaft Tusayan und genießen die Ruhe vor uns, wir zwei besorgen und zwei Backcountrypässe, schnallen einmal mehr den großen Rucksack und ab geht's den Grand Canyon runter.
Wir entschließen uns für den etwas anspruchsvolleren, dafür aber weniger bewanderten Hermit Creek Trail, da es für die beiden anderen, beliebteren sowieso keine Pässe mehr gibt.
Frühmorgens um 6:45 Uhr wandern wir am 17.9. los, die ersten 10 von 15 km liegen noch angenehm im Schatten und lassen sich einigermaßen angenehm bewältigen. Aber dann holt uns die Vormittagssonne ein und die letzten Kilometer ziehen sich in der Sonne dahin, bis wir um 12 Uhr den Campingplatz Hermit Creek erreichen. Nach einer kurzen Pause und Zeltaufbau wandern wir mit leichtem Gepäck weiter zum Colorado River. Diese 2,5 km haben es in sich, da in der Sonne und über Stock und Stein im Bachbett, immer wieder müssen wir den Wanderweg suchen. Der Colorado River ist an dieser Stelle leider zu schnell zum baden (Hermit Rapids...), wir machen uns daher in der Creek, der kleinen Quelle in der Nähe etwas frisch, bevor wir zurück zum Campground gehen.
Die Nacht beginnt um 19 Uhr, bald ist es stockdunkel und wir haben einen herrlichen Sternenhimmel. Da wir uns die Plane vom Zelt sparen und nur mit Moskitonetz geschützt vor der Natur sind, können wir von unserem Nachtlager aus den Nachthimmel auch richtig schön genießen.
Irgendwann ist auch die schönste Nacht zu Ende, in unserem Fall eher früher als später: Um 4:45 Uhr klingelt der Wecker und wir machen uns mit der ersten Dämmerung um 5:45 Uhr an den Aufstieg.
Der gestaltet sich einfacher als gedacht, 2/3 der Strecke bis Santa Maria Spring liegen im Schatten und lassen sich sogar leichter bewältigen als der Abstieg. Das letzte Drittel liegt wieder in der Sonne, 500 Höhenmeter auf 3,4 km bei über 30 Grad - aber geschafft!
Was sollen wir sagen, es war natürlich überwältigend! Ständig mussten wir stoppen, um die Aussicht zu genießen und Fotos zu machen. Die Stille im Canyon bei Nacht ist umwerfend, ebenso die Tier- und Pflanzenwelt. Wir sind außerdem zu Gesteinfans geworden, was es da für bunte Steine gibt, rot, gelb, blau, grün, glitzernd, matt...Wir sind aus dem Staunen nicht mehr herausgekommen!

Wieder oben angekommen machen wir uns etwas frisch, sammeln Judith und Manuel ein und fahren noch ein Stück weiter Richtung Osten. Es ist überraschend schwer ein Hotel oder Motel zu finden, es ist alles ausgebucht. Außer einem versalzenen Cheeseburger in Tuba City gibt es hier nicht für uns, auch in Kayenta sieht es mau aus.
Wir beschließen daher, zu viert im Van zu übernachten: Judith und Eileen im Bett, Dirk auf dem Boden und Manuel vorne auf dem Beifahrersitz. Drei Mal dürft ihr raten, wer am Besten und wer am Schlechtesten geschlafen hat ;)

Am nächsten Morgen machen wir uns nach einem ausgiebigen Frühstück an unsere letzte Etappe und nach Durango. Wir fahren im Konvoi mit zwei Buben aus D, die wir am Vorabend kennengelernt haben und deren Ziel ebenfalls Durango ist. Da deren Auto nicht mehr ganz gesund ist, fahren wir sicherheitshalber zusammen.
Schon nach wenigen Metern schalten die Zwei den Warnblinker ein, Panne Nummer Eins. Die Handbremse geht nicht mehr auf, aber Manuel kann helfen. Weiter geht's, doch schon ein paar Meilen später erfolgt Panne Zwei, Differential kaputt. Die Kardanwelle dreht, die Räder nicht. Hier kann auch Manuel nicht mehr helfen, aber vielleicht die Indianer, die zufällig vorbeikommen: Sie beschließen, das Auto für $100 zu kaufen, und es zu ihrem Hof abzuschleppen, wo die Geldübergabe schließlich stattfinden soll. Auf dem Weg dorthin platzt der linke Hinterreifen, da die Antriebswelle rausgewandert ist und der Reifen gestreift hat. Die Indianer lachen sich den Arsch ab, und damit wir bald weiterkommen, schenken die Buben das Auto einfach her.
Weiter geht's zu Sechst im Van nach Durango, durch das Monument Valley. Hier muss unser Blue Van noch mal richtig ran, denn es ist heiß und hügelig. Wie bisher meistert der Blue Van auch diese Herausforderung problemlos.
Die Buben setzen wir bei ihren Freunden in Durango ab, die eigentlich geplant hatten, ihnen das Auto abzukaufen. Hm, da könnte sich was entwickeln...
Wir überraschen anschließend Judith und Manuels Freunde, die eigentlich erst einen Tag später mit uns gerechnet haben. Die Freude ist groß, wir machen uns auf ins Hostel, um uns von der langen Reise zu erholen.
Wetter: heiß, heiß, heiß, Sonne, Sonne, Sonne



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen